Verschiedene Spargelsorten des Spargelhof Allofs, © Denise Ingenlath

Spargelgenuss in NRW

Regionales Edelgemüse

In der Antike war er besonders wegen seiner gesundheitsfördernden Wirkung beliebt, heute wird er vor allem als Delikatesse geschätzt. Während der Spargelsaison in NRW wird Kulturelles und Kulinarisches rund um das Edelgemüse für Besucher zum „Spitzen-Erlebnis".

Spargel macht glücklich und gesund, das wussten schon die Menschen in der Antike: Im alten Griechenland trugen Bräute einen Kranz aus wildem Spargel, junge Römer hängten sich Spargelstangen als Liebesamulett um den Hals. Auch in den eroberten nördlichen Provinzen wollte man damals nicht auf diese besondere Delikatesse verzichten. Ein entsprechendes Preisschild, das bei Ausgrabungen in Trier gefunden wurde und etwa auf das 2. Jahrhundert nach Christi Geburt datiert werden konnte, ist der erste sichere Nachweis für die Produktion von Spargel in Deutschland.

In NRW findet sich das erntefrische Gemüse vom Niederrhein bis hinunter in das Vorgebirge zwischen Köln und Bonn, über Westfalen-Lippe bis ins östliche Münsterland - überall dort, wo es Klima und Boden zulassen. Hohe Jahresmitteltemperaturen und geringe, aber ausreichende Niederschläge lassen etwa die Vegetationsperiode rund um Bornheim früher beginnen und später enden als in anderen Regionen. An den Altrheinarmen der Kölner und Bonner Bucht sorgen sandige Lössböden für Geschmack.

Schmeckt besonders nussig-süß: Spargel aus Walbeck

Das Edelgemüse hat in NRW Tradition: Seit den 1920er Jahren bauen Landwirte am Niederrhein Spargel an. Dort, wo heute der Walbecker Spargel wächst, verlief während der Eiszeit ein Gletscher, was bis heute für optimale Bodenverhältnisse und den typischen Geschmack sorgt: Die Spargelstangen schmecken besonders nussig-süß. Das gibt es schwarz auf weiß mit Brief und Siegel: Qualität, Tradition und Beschaffenheit des Spargels aus Walbeck und aus Bornheim sind von der Europäischen Union offiziell anerkannt und ins Register regionaltypischer Spezialitäten eingetragen worden. Mit diesem europaweiten Schutz der geografischen Angabe steht das Gemüse aus NRW in einer Reihe mit dem Parmaschinken oder dem Champagner.

Neben dem Gelderner Ortsteil Walbeck gibt es am Niederrhein noch viele weitere, wenn auch weniger bekannte Anbauregionen. Auch hier laden die Höfe zum Spargelessen oder Spargelfesten ein. Weitere spezielle Programmpunkte in der Erntezeit sind Führungen auf dem Spargelacker oder eine Stadtführung durch die historische Innenstadt von Rheinberg mit anschließendem Spargelessen im Restaurant. Wer gleich mehrere Höfe besuchen will, kann sich auch aufs Rad schwingen - am flachen Niederrhein auch für eher untrainierte Fahrer kein Problem.
www.genussregion-niederrhein.de

Spargelfahrten mit der Selfkantbahn

Im Kreis Heinsberg lädt die letzte noch erhaltene schmalspurige Dampfkleinbahn in Nordrhein-Westfalen, die Selfkantbahn, zu kulinarischen Fahrten ein: An den Sonntagen zwischen Ende April und Mitte Juni können Besuchende einen Ausflug mit dem historischen Dampfzug der Museumseisenbahn mit einem Spargelessen am Bahnhof Schierwaldenrath kombinieren. Dort ist auch eine Sammlung historischer Dampf- und Dieselloks sowie Personen- und Güterwaggons aus allen Epochen der deutschen Kleinbahngeschichte zu sehen.
www.selfkantbahn.de

Hochgenuss in Herten

Auch im Ruhrgebiet steht der Spargel vielerorts hoch im Kurs. Im Hertener Stadtteil Scherlebeck etwa können Genuss-Menschen nicht nur das erntefrische Gemüse kaufen und kosten, sondern mit etwas Glück auch die Spargelkönigin treffen, die alle zwei Jahre neu gekürt wird. Wer sich zudem weiter in der Region umschauen und etwas erleben möchte, dem sei ein Ausflug zum Wasserschloss Herten oder ein Rundgang im historischen Westerholt ans Herz gelegt. Rund um das Schloss wartet ein großer Park darauf, erkundet zu werden. Im Stadtteil Westerholt können Reisende verwinkelte Gässchen und schöne Fachwerkhäuser entdecken. Auch hier kommen in den Lokalen gerne mal örtliche Spargelspezialitäten auf den Tisch.

www.spargeldorf-scherlebeck.de

Rund 140 Höfe bilden die Spargelstraße NRW

Angst, keinen Spargel abzubekommen, muss in NRW übrigens niemand haben. Mit einer Anbaufläche von etwa 4.000 Hektar ist das Bundesland eines der Hauptanbaugebiete für Spargel in Deutschland. Frisch gibt es die weißen und grünen Stangen natürlich in erster Linie auf den Höfen selbst. Rund 140 von ihnen haben sich zur "Spargelstraße NRW" zusammengeschlossen und laden während der Saison von April bis Juni zu vielen Aktionen und Veranstaltungen rund um das edle Gemüse ein.
www.spargelstrasse-nrw.de

Impressionen & Videos

Lass Dich inspirieren: Dein NRW in Bildern

Spargelköpfe wachsen aus der Erde, © Lei Spreeuwenberg
Frischer Walbecker Spargel, © Michael Ricks
Verschiedene Spargelsorten des Spargelhof Allofs, © Denise Ingenlath
Seezungenrolle mit Spargel, © Ruth Breuer
Ullrich Langhoff, © Dominik Ketz, Tourismus NRW e.V.

Man taucht den Spargel zum Garen (nicht kochen!) in ein Salz-Zitronen-Butterbad. Darin sollte er nicht länger als zwanzig Minuten langsam ziehen.


Ullrich Langhoff
Dein Genuss-Botschafter für die Region Niederrhein

Frühlingsmomente genießen

Ausflugstipps & Reiseideen

Kirschblüte Bonn Vogelperspektive, © Johannes Höhn

Frühlingsgefühle

weiterlesen
Kirschblüte in Bonn, © Johannes Höhn

Kirschblütenzeit

weiterlesen
Schloss Dyck in Jüchen, © Tourismus NRW e.V.

Ostertradition

weiterlesen